Viele fürchten sich vor Antennen, auch vor denen der Amateurfunker.

Wir möchten Ihnen gerne zeigen, dass dies nicht nötig ist.

 

Amateurfunkantennen sind oftmals mächtige Gebilde. Und Antennen machen Angst. Man hört und liest von gesundheitlichen Problemen, von Kopfschmerzen und Schlafstörungen, für die Antennen schuld sein sollen. Nicht selten hagelt es deshalb Einsprachen, wenn ein Funkamateur ein Baugesuch für eine Antennenanlage stellt.

Bei all der Angst geht aber leider vergessen, dass eine Antenne an sich nur ein Haufen Metall ist - ohne Sender strahlt sie keine Energie ab. So gesehen müsste ebenso jedes herumstehende Fahrrad als gefährlich betrachtet werden!

Hier, beim Sender, finden wir also einen ersten Unterschied zwischen der Anlage eines Funkamateurs und einer kommerziellen Einrichtung. Eine Mobilfunk-Anlage oder auch ein Radiosender sind bekanntlich 24 Stunden am Tag aktiv, und dies an 365 Tagen im Jahr, sofern nicht gerade eine Wartung daran durchgeführt wird oder der Blitz für Ruhe gesorgt hat. Dagegen sitzt selbst ein pensionierter und passionierter Hobbyfunker kaum 4 Stunden pro Tag an seiner Station. Und selbst wenn er das tut - die 4 Stunden teilen sich auf in Betriebszeit (das heisst die Anlage ist eingeschaltet) und Sendezeit (es wird wirklich gesendet), und zwar ungefähr im Verhältnis 3:1. Die meiste Zeit verbringen wir Funker nämlich damit, die vielen Frequenzen nach seltenen oder weit entfernten Stationen abzusuchen (also mit empfangen, nicht mit senden). Ein kurzer Kontakt, bevor die Station wieder im Rauschen versinkt - das waren vielleicht 3 Minuten Sendebetrieb.

Auch die verwendete Sendeleistung unterscheidet uns erheblich von kommerziellen Sendern. Wir dürfen mit bis zu einem Kilowatt (1000 Watt) auf Kurzwelle senden. Das tönt zunächst mal nach recht viel, ist aber im Vergleich mit z.B. Radiosendern, wo gleich einige 100 Kilowatt verwendet werden, sehr  sehr wenig. Dazu kommt noch, dass nur ein kleiner Teil der Funkamateure wirklich diese Obergrenze ausnutzt. Meistens wird nur mit der Sendeleistung des Funkgerätes ohne zusätzlichen Sendeverstärker gearbeitet, und das sind normalerweise gerade einmal 100 Watt (Maximum!). Diese Angabe kommt Ihnen bekannt vor? Genau, vor nicht allzu langer Zeit gab es noch Glühbirnen mit dieser Leistung! Nur waren es dort 100 Watt Dauerleistung, nicht Maximalleistung.

Und nun stellen Sie sich doch einmal vor, Ihr Nachbar, ein Funkamateur, wohnt 100m von Ihnen entfernt, und stellen Sie sich auch noch vor, anstelle einer Antenne hätte er eine ebensolche Glühbirne auf einem 10m hohen Masten eingeschaltet, während höchstens 1 Stunde pro Tag... 

Und nun Fragen Sie sich selbst: ist das gefährlich?

Wir hoffen, Ihnen mit diesem kurzen Artikel geholfen zu haben!